Dienstag, 11. August 2009
2135
Damals war ich eine der ersten hier. Zwischendurch mal weg gewesen, kurz, und dann wieder hier gelandet. Immer wieder. Lange, lange ist dieses Damals her. Dennoch kann ich mich noch an alle die anderen erinnern, die seinerzeit hier, es roch noch nach frischer Farbe und Neu, nach und nach auftauchten. Und wieder verschwanden. Und, einige zumindest, wiederkehrten. Ein beruhigendes Gefühl, welches mein eigenes Kommen und Gehen ein bisschen relativiert. Nein, nicht als Rechtfertigung, sondern nur als Masche im Muster.

Das erste, das von damals, gibt es übrigens noch. Und wird sogar noch gefüttert. Nicht mehr von mir, aber von vielen anderen, die es, zumindest temporär, noch hegen und pflegen.

2135 Tage. Fast 6 Jahre. Und nichts ist mehr so, wie es war. Gar nichts. Ich auch nicht.



Art of
Windows.



Glas
Dieses immer wieder aufflackernde Gefühl, von einer dicken Glasscheibe vom Rest abgetrennt zu sein. Nur so zu tun, als wäre ich Teil von allem. So, wie als Kind, als ich so getan habe, als wäre ich die wunderbare Schwester des bewundernswerten, tapferen Winnetou, der mitleidslos den weißhäutigen, feindlichen, feigen Manuel in die Holunderbüsche gejagt hat. Und schon während ich daneben auf- und abgehüpft bin, wusste eine kleine Stelle in mir, wusste ich, dass ich nicht die Schwester bin und Winnetou nicht Winnetou, so wie ich jetzt weiss, dass ich diese Sprache nicht beherrsche und nicht weiss, wie dieses Spiel funktioniert und welche Regeln eingehalten werden müssen, um diese Glasscheibe zu entfernen und nur noch so zu tun, als würde ich so tun, um mithilfe der doppelten Verneinung zu einem Ja zu kommen.