Hörbst, Hörbst!
Polly Pocket blutet ihre Läufigkeit durch Haus und Hof und erbricht dabei Reste des gestrigen Abendmahls plus pfützchenweise Galle, der Röchelknöchel tappt, seit dreizehn Jahren schon ohne Sinn und vermutlich auch ohne Verstand, sabbernd ihrer Hitze hinterher, vergisst dabei, dass er selbst auch gewisse Bedürfnisse hat und kackt mal wieder fehl am Platze. Die Fische fressen sich gegenseitig die Schuppen vom Leib und lassen das Wasser im 2-Wochen-Takt umschlagen. Mir ist schlecht und stündlich schlechter, denke ich an den Dezember und die anstehende, nicht mich betreffende, aber dennoch aus den Schuhen hauende Prüfung. Sorgen hier und Kummer da und über allem die Lust und Laune, einfach einen Koffer zu packen und irgendwohin zu fahren. Wohin genau, ist egal, einfach nur irgendwohin, nur nicht in die Nähe von jenem, der bei genauerer Betrachtung zwar das Wühlen in meinen Eingeweiden hervorruft, aber dennoch keine Schuld daran trägt. Diese ist meine alleine. So, wie Schuld das immer ist. Das ist übrigens der Vorteil von Schuld: sie ist so herrlich einseitig, dass sie einen Einfachheitsorden dafür verdient hat.
Der Wind faucht ums Haus, befreit das sommerliche Glockenspiel aus dem Netz des Schweigens, reißt das rote Laub des wachstumssüchtigen Weins von der Hausfassade und regengepeitscht rostet das Gold des Oktobers vor sich hin.