Freitag, 4. September 2009
[Ich bin klein,
schwarz ist mein Herz,
am Morgen nur Sorgen,
am Abend dann Schmerz.]


Zwei Wochen weg. Manche nennen so was Urlaub, für mich es ein temporärer Ortswechsel. Wenn die Tage vielleicht auch stressfrei sein werden, die Nächte auf engstem Raum mit zwei Hunden und einem Extremschnarcher werden es nicht sein. Also genau andersherum wie sonst. Und auch sonst alles wie sonst. Eben nur anderenortens.

Das Vorher, dieser Irsinn, der an den Ausbruch eines Weltkrieges erinnert, vergällt einem die zwei Wochen bereits ohne nähere Gedanken an das Nachher, welches ebenfalls an den Ausbruch eines Weltkrieges erinnert. Dieses ganze Theater, diese ganze Potenzierung allen täglichen Theaters ins Unermessliche, für 14 Tage bayrisches Allgäu ohne Gutwettergarantie, mit wahllos kackendem Seniorhund, Flugplatzschnarchlärmnächten und allen Sorgen im Gepäck, steht in keinem Verhältnis zu den 14 Tagen selbst. Als ob das Urlaub wäre. Da kann ich ja nur verächtlich Schnauben.

Bevor ich´s vergesse: ich habe nicht genug anzuziehen für zwei Wochen anderswo.

Und übrigens werden sich wahrscheinlich 2 Dinge erledigen, im Verlauf der zwei Wochen anderswo: 1. die Fische und 2. die geschäftlichen Angelegenheiten. Das wären dann wohl Dinge mit Punkten. Danach werden sich dann sicherlich weitere Dinge erledigen, auf die eine oder andere Art. Gut, dass ich heute nicht weiss, was morgen ist. Schlecht, dass ich heute dumpf erahne, was morgen sein könnte.

P. S.: Wenn ich in der Apotheke meine Rezepte einlöse, bekomme ich inzwischen eine Tragetasche gratis dazu. Und Proben von Handcremes und Badeöl. Und Taschentücher. Haha!

P. S. 2: Da gibt es jemanden, der schreibt hier in der Nachbarschaft irgendwo und auch wenn ich nur die Hälfte verstehe, von dem, was er sagen möchte, fühle ich, glaube ich die andere Hälfte. Das an sich ist nicht besonders erstaunlich, bin ich ohnehin eher der Fühlmensch als der Denkmensch. Leider. Ja, doch, leider. Was aber erstaunlich ist, ist dieser Gedanke, der mich durchflutet. Eine Art Erlaubnis, zu denken, was ich denke.