Kennen Sie das auch,
mitten in einer intensiven Beschäftigung, mitten in einem für wichtig und unaufschiebbar gehaltenem Projekt, plötzlich innezuhalten um der abrupten Verabschiedung des bisher verspürten Elans zu lauschen? Kennen Sie das auch, dann dazuzustehen, fragend die begonnene Arbeit um sich herum anzustarren, nicht mehr wissend, was Sie überhaupt dazu bewogen hat, diese zu beginnen? Kennen Sie das auch, sich jetzt nichts mehr zu wünschen, als sich still in eine Ecke setzen zu dürfen und unsichtbar für die Welt und vollkommen reglos mit sich alleine zu sein, keinerlei Verpflichtung zu haben, keinerlei Gegenreaktion aufbringen zu müssen, nichts zu müssen und auch nichts zu wollen, so absolut rein gar nichts zu müssen und rein gar nichts zu wollen? Keinerlei Wunsch zu haben, keinerlei Sehnsucht, vollkommen bei sich selbst zu sein, mit sich allein, bar jeder Hoffnung, Erinnerung, Erfahrung, Erwartung, Interaktion?
Und wer räumt jetzt die Küchenschränke wieder ein?
Kenn ich, jeden Tag wieder.
Meist läuft es so, dass ich nach einer Weile kopfschüttelnd wieder aufwache, seufze und sage "muss ja". Dann mach ich weiter und denke nicht mehr drüber nach.
Ich kann dir Wilbur schicken, der räumt ordentlich auf ;)
Im letzten Satz hast du, glaube ich, einen Rechtschreibfehler. Im letzten Wort. Ganz hinten. :)
Ich kenne dieses Gefühl ganz ehrlich gesagt nicht. Vielleicht stellt es sich irgendwann ein. Vielleicht ist es menschlich sehr gestreut.
Vielleicht räume ich meine Küchenschränke deshalb nicht aus. :-)
Du lässt ausräumen. Auch eine schöne Lösung des Problems.
:)
Es soll Frauen geben, die das Porzellan durch die Küche fliegen lassen.
:-)
ich kenne das auch ... zu oft sogar ... und eigentlich kann ich es mir gar nicht leisten in dieser Leistungsgesellschaft
...und zum Aufräumen empfehle ich
Giselle und ihre Freunde, die machen das zwar etwas unorthodox dafür aber sehr charmant und ohne Gegenleistung
Oh, aber gerade so kleine Wuseldingern waren doch der Grund, dass ich die Küche überhaupt erst ausräumen musste... :)))
Aber sehr charmant, in der Tat, ist das schon, was die da machen.
Uh - Zauberei und putziges Wieselwusel hin oder her, ich würd' die Krise kriegen. Heinzelmännchen sind mir da schon lieber.
Abgesehen davon kenn' ich das gut, daß einem mittendrin in fröhlichem Tun plötzlich der Sinn abhanden kommt, alles wird so absurd. Da würde ich mich auch gerne mit
Hagenbuch "in einen Sessel setzen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen" (was ich auch immer wieder gerne tue,täte, tat ;). Hilft aber alles nix, das Zeug muß ja wieder weg, also weitermachen ...
Ach, noch so einer, den ich nicht kenne und bei dem ich das Gefühl habe, doch mal was von ihm zu lesen, um das zu ändern... das werden immer mehr. :)
Besser
hören! Hüsch war ja Kabarettist, seine Texte leben von der Intonation, vom Vortrag vor Publikum.
Wenn Sie wüssten, wie ich das kenne. Küchenschränke hin oder her.
Mir reicht das jetzt langsam. Ich bin versucht, die Fenster abzudichten, fünf Sprühdosen Alles-tot zu leeren, die Tür hinter mir abzuschließen und für vier Wochen in eine nette, ruhige und mottenfreie Pension zu ziehen.
das dauert einfach seine zeit.
man findet nie alle. die müssen erst alle schlüpfen und in den fallen verrecken und eben keine zeit mehr haben neue brut zu zeugen.
vier wochen locker. es werden langsam immer weniger.
ich habe das in einer 5er-wg durchexerziert, dann schafft man es auch mit weniger leuten.
die fallen hab ich dann prophylaktisch in kleinem rahmen beibehalten. und natürlich die tupperdosen.
Mnja, das mit diesen Motten hatten wir tatsächlich auch mal, danach: Neue Küche gekauft und die alte verbrannt.
Mit meinem Kommentar da oben meinte ich allerdings eher solch wohlformulierte Zeilen wie " ... plötzlich innezuhalten um der abrupten Verabschiedung des bisher verspürten Elans zu lauschen ...", ganz unabhängig vom konkreten Thema.