[... weil das ja gerade überall so hochkocht, in mir auch, und weil mich das gerade echt und ernsthaft tierisch ankotzt...

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Ich bin mithelfende Familienangehörige eines Selbständigen des bürgerlichen Rechts...

... das heißt, es werden erstmal jeden Monat die Mitarbeiter bezahlt, die selbst ihre eigenen fixen Kosten wie Miete, Kreditraten, Telefon, Lebensmittel, Auto, Hobby, Kleidung haben... ... ... obwohl, nee, stimmt nicht, bevor die Geld kriegen, haben die Krankenkassen ja längst abgezogen, die Anteile der Angestellten und die Arbeitgeberanteile ( für mich gleich doppelt, da ich ja mithelfende Familiendingsda und so weiter...)

Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Telefon, Benzin für drei Montagewagen plus Leasing- oder Kreditrate, Gewerbesteuer, Handwerkskammer (for nothing, my dear!), Berufsgenossenschaft, Betriebshaftpflicht, Autoversicherungen, gewerbliche Müllabholung... blablabla... plus dem Material, das verarbeitet worden ist.

Das Gehalt eines Selbständigen des bürgerlichen Rechts richtet sich nach der Finanzlage des Unternehmens. Eine Minuswirtschaft gibt es nicht in dieser Gesellschaftsform, weshalb dieses Gehalt jenes ist, das am Ende übrig bleibt, wenn alles andere und alle anderen bezahlt sind.

Ein vorab grob geschätztes Gehalt kann im Laufe des Jahres stark von der Schätzung abweichen (im Gegensatz zu dem Gehalt der Angestellten!). Nicht verändern jedoch tun sich die privaten Fixkosten wie Krankenversicherung, Rentenversicherung, Unterhaltsverpflichtungen Minderjährigen ohne Arbeit (und ohne Lust zum arbeiten) gegenüber, von Gas, Wasser, Strom, privater Müllabholung, Grundsteuer, privaten Versicherungen, GEZ, Lebensmittel, Kleidung, Telefon, Hypotheken, Krediten, Verzinsungen und so weiter, blablablabla, sprechen wir erst gar nicht.

Um allen Verpflichtungen nachkommen zu können, ist das Gehalt des Selbständigen von Barabhebungen absolut ausgenommen (ist ja auch nichts mehr da, wenn die monatlichen Fixkosten runter sind). Das Leben findet von dem Nettogehalt der mithelfenden Familienangehörigen, halbtags als Bürokraft angestellt, statt, und muss für 2 erwachsene Personen plus einem jungen Erwachsenen in Ausbildung reichen, plus allem, was über das Maß hinaus an Heizung, Strom, Wasser etc. anfallen sollte und von dem Haupteinkommen des Selbstständigen nicht geleistet werden kann.

Unterm Strich ist der kleine Angestellte der größere König. Und das mit Feierabend, sobald er den Hof verlässt, mit Wochenende, Feiertag, Krankenschein und Urlaubstagen. Und dennoch ist er unglaublich oft unglaublich blöd, jeden Morgen aufzustehen, wenn er sich und seine Familie für dasselbe Geld auch anders durchkriegen würde.

Also dann: alle Angeschissenen rechts raus, wenn rechts nicht genug Platz, dann in der Mitte verteilen...]



Diskussionen hierüber gerne per Mail, auf die üblichen dummen Sprüche habe ich keine Lust.