Dienstag, 16. Februar 2010
24 Stunden
rauchfrei. Und es war nicht annähernd so schlimm, wie ich es in Erinnerung behalten habe, denn ich habe vor einigen Jahren schon einmal erfolgreich aufgehört mit dem Rauchen, leider dann jedoch irgendwann wieder damit angefangen (ich verzeihe mir dieses, bin ich doch auch nur ein Mensch).

Ich werde nicht zunehmen, während der ca. 3 Wochen körperlichen und - wesentlich wichtiger - geistigen Entzuges, denn ich halte gleichzeitig eine strenge Diät ein und habe, neben den Hunderunden, ein tägliches Sport - und Bewegungsprogramm.

Der Vorteil einer Diät während eines Nikotinentzuges ist folgender: Der Nikotinentzug fühlt sich ein bisschen an wie Hunger ohne Magenknurren. Es ist dieses "Hm, eigentlich könnte ich was essen" - Gefühl, dieses "Ich guck mal in den Schrank, vielleicht find ich was schönes" - Verlangen. Da ich Diät halte und nichts zwischendurch esse, kann es mir also ganz egal sein, ob das nun echter Hunger ist, oder mein Körper mich überreden will, mir eine Fluppe in den Mund zu stecken. Egal, was es ist, es wird ignoriert.

Sport und Bewegung lenken ab, denn zu diesen Zeiten wird ohnehin weder gegessen noch geraucht. Ansonsten muss ich da einfach durch, mehrmals in der Stunde nach einer Zigarette zu gieren und dann festzustellen, dass ich ja gar nicht mehr rauche. Es ist okay, ständig ans Rauchen zu denken, wenn man über 30 Jahre lang geraucht hat und sich genauso lange darüber ärgerte. Es ist auch okay, sich selbst immer wieder daran erinnern zu müssen, dass man nicht mehr raucht, und dieses nicht etwa jämmerlich, sondern freudig und erleichtert darüber, diese ganze Zigarettenscheiße endlich los zu sein. Hey, ich muss nicht mehr rauchen!

Allen, die ohnehin bereits sicher sind, mit dem Rauchen Schluss machen zu wollen, aber sich noch ein bisschen ängstigen, lege ich Allen Carr: Endlich Nichtraucher! ans Herz, als den letzten Schubs, die letzte Portion Mut und Unterstützung, nun tatsächlich rauchfrei zu werden. Der wohlgesonnene, zugewandte Stil des Buches kommt ohne das vorwurfsvolle "DuDuDuBöserRaucher!" aus und Allen Carr beschreibt viele der falschen Gründe, warum Menschen rauchen - Gründe, die ein Raucher nur heimlich zu denken wagt und dann bewusst sofort wieder vergisst oder zumindest verdrängt.

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Als ich mir seinerzeit eine rauchfreie Phase erkämpft hatte, zwei Tage heulend vor Frust und innerer Anspannung, träumte ich des nachts, ich würde eine brennende Zigarette in der Hand halten und wachte mit einem Gefühl der Verzweiflung aus diesem Traum auf. Riesige Erleichterung, als ich erkannte, nur geträumt zu haben. Zu dumm, dass ich dann doch wieder anfing, zu rauchen. Nunja, wie gesagt, ich habe mir das verziehen (wie so einiges andere auch, aber das würde zu weit führen).

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Fitness: ich bin meilenweit davon entfernt, an den alten Konditionsstand anzuknüpfen, kann jedoch einen leichten Aufwärtsstrend feststellen und das, obwohl ich bei weitem nicht so oft und nicht so lange trainiere, wie vor meiner langen Krankheit. Ich bin inzwischen aber zuversichtlich, nach und nach wieder aufzuholen (meine Nase fühlt sich immer noch komisch an und ich mich auch nicht 100 % gesund).

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Ich habe festgestellt, dass ich von einem Hartz IV - Monatsbezug, vorausgesetzt, mir wird Miete und Heizung bezahlt, ganz angenehm leben könnte. Weiterhin habe ich festgestellt, dass ich momentan, arbeitend, nicht mehr als eben diesen Hartz IV - Monatsbezug zur Verfügung habe.

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Ich weiss, nichts ist einfacher, als übers Wetter zu meckern. Dennoch: ich will jetzt bitte keinen Schnee mehr!

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Mit der Winterfütterung ist es uns gelungen, den Bestand an Hofspatzen zu vervierfachen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das tatsächlich schön finde.

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[3 days and I feel fine.]