Dummdidumm
Ich wollte ja eigentlich nach langer Zeit mal wieder einen wohlformulierten, gehaltvollen und tiefgreifenden Beitrag verfassen, in dem das meiste von dem, was mich derzeit beschäftigt, einen Platz gefunden hätte, aber dieses gelingt mir nicht, ohne über alle Maßen kryptisch, metaphorisch oder aus- und abschweifend zu werden. Und überhaupt ist es mit dem Schreiben derzeit übel bestellt. Der Fluss ist fort, stattdessen Mühsal und Plage. Das liegt sicherlich nicht alleine an der momentan verstockten Fähigkeit zum Schreiben (ich kann Schreiben, ich weiss das, auch wenn ich es gewöhnlich mit einem Abwinken abzustreiten versuche), sondern auch daran, dass dieses hier ein öffentlicher Platz ist, den viele besuchen, die in so einem Beitrag vorkommen würden und anstatt aus mir herauszuschreiben, würde mich dieses gewiss in Erklärungsnot bringen, dabei würde ich doch nur schreiben und ausbreiten wollen, jedoch keineswegs erklären und darlegen oder mich gar für meine Gedanken entschuldigen müssen.
Dumm, dieses, irgendwie. Allerdings habe ich auch die Lust am Blog irgendwie verloren (das ist eine Lüge, ich weiss sehr genau, wo, wann und weshalb dieser Verlust zustande kam), so dass das letztendlich nur halb so dumm ist, wenn ich es recht bedenke. Welche eine Erleichterung. Ha!
Ich stelle in den letzten Tagen fest, dass ich zwar vieles nachvollziehen kann, jedoch deswegen weder gutheißen noch verstehen muss. Das "Muss" am Ende des letzten Satzes ist bewusst gewählt. Mein ehemaliges Verlangen, alles irgendwie verstehen zu wollen und, wenn irgendwie möglich, eine positive Seite daran zu finden, ist verflogen. Ebenso die Wankelmütigkeit am Ende von irgendwas. Enden waren bisher für mich biegsam und trotz eines gewissen Ernstes nichts absolutes. Ein letztes Wort, ein letzter Satz, Dutzende von weiteren und weiterführenden Gedanken waren Standard. Die Abkehr davon kommt zwar spät, aber immerhin (er-)lebe ich noch, dass ein Ende ein Ende ist und nach einem Ende kommt nichts mehr und jeder weitere Gedanke ist überflüssig verschwendete Energie.
Ich bin so gut wie umfassend gesundet, dafür ist nun das Auto kaputt. Ich sage nur "Zusatzheizung" und "dichte, schwarzblaue, haushohe Qualmwolken". Allerdings wäre das Auf- und Abbrennen des Autos angesichts der monatlichen Raten, die noch ewiglange zu zahlen sind und der Vollkaskoversicherung, die noch besteht, das beste, das passieren könnte. Doch kann man einen solchen Brand tatsächlich so steuern, dass nichts und niemand sonst zu Schaden kommt? Kann man den Zufall übers Ohr hauen?
Nach 8 Wochen Pause verlangt es mich nun massiv nach Sport. Bewegung. Schweiß. Auspowern. Sollte ich mich morgen noch ein ganz klein bisschen besser fühlen als heute, werde ich das einfach mal versuchen. Ganz vorsichtig und mit dem klarsten Verstand, zu dem ich fähig bin.
Hossa.