We were the kings and queens of promise
We were the victims of ourselves
Maybe the children of a lesser god
Between heaven and hell, heaven and hell.
(30 Seconds To Mars: Kings & Queens)
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Was für ein Zufall, dass ich nach dem Ende von Fereldens Verderbnis höchstgradig heldengeduldig und nach den vielen langen Kämpfen vollkommen erschöpft den unglaublich langen Abspann anblinzele und fast ganz zum Schluß, jemand anderes, weniger tapfereres wäre wohl schon eingeschlafen, plötzlich ein Stück einsetzt, dessen Stil und Stimme mir irre bekannt vorkommen.
Nach noch viel höchstgradigerer und heldenhafterer Geduld und gefühlten tausend Kilometer weiterem Abspann wird mir meine vage Vermutung bestätigt, der Song ist von
30 Seconds To Mars und die haben im letzten Dezember ein neues Album herausgebracht - was bis zu just diesem Anfall von unendlicher Geduld vollkommen an mir vorbeigegangen ist.
This Is War - (oder mit Ausschnitten des Trailers zu
Dragon Age - Origins hier), das Stück aus dem gleichnamigen Album, welches den Abspann des Rollenspiel-Epos
Dragon Age - Origins musikalisch untermalt, leider erst fast ganz am Ende, als einen Song von
30 Seconds To Mars zu identifizieren, ist übrigens kein Kunststück, kennt man bereits
A Modern Myth aus dem Album
A Beautiful Lie :)
Ich muss zugeben, dass ich mit den Texten des Albums
This Is War wenig anfangen könnte, trotz der wirklich wundervollen Musik und gerade wegen der immer wieder auftauchenden Chorgesänge, welche von nicht wohlwollenden Kritikern als Mangel des Albums angesehen wurden, wenn, ja, wenn ich nicht gerade an Dragon Age-Bezauberung leiden würde. Den einen jenes epische, zukunftsweisende Rollenspiel, als das es monate- und jahrelang angekündigt wurde, den anderen nur ein weiteres Mittelklassenspiel, ist
Dragon Age - Origins auf jeden Fall anders als die bis hierher bekannten Rollenspiele wie z. B. Neverwinter Nights oder Baldurs Gate. Auf das Nötigste vereinfacht, konzentriert sich der Spieler hier tatsächlich auf die Geschichte anstatt auf komplizierte Regelwerke und kniffelige Wenn und Abers in der Charaktergestaltung. Zwar ist der Handlungsstrang mitunter weniger lebensbedrohlich und dringlich-dramatisch als vollmundig angekündigt, jedoch macht die Spieltiefe und -dichte Mängel in der Story wieder wett. Je nach Wahl der Ursprungsgeschichte des eigenen Charakters stößt man unterwegs auf zugewandte oder zugeknöpfte Nebencharaktere und im Verlauf der Story wird diese Ursprungsgeschichte erneut aufgegriffen, so dass der Spieler sich durch die Wahl der Ursprungsstory immer wieder angesprochen fühlt und der eigene Charakter eine fast echte Lebendigkeit erhält.
Dragon Age - Origins wurde als "Erwachsenenspiel" auf dem Markt gebracht. Blut, Gewalt, Düsternis und Sex als Spielinhalte haben dem Spiel einen
+18 Aufkleber eingebracht. Das Blut, bzw. die Blutfontänen, lassen sich gottlob abstellen, ein paar rollende Köpfe bleiben dann noch und angedeutete Sexszenen, in denen die Figuren Unterwäsche tragen - weshalb es da einen geheimnisvollen
+18 Aufkleber gibt, hat sich mir nicht erschlossen.
Am Ende schwankte ich übrigens sehr zwischen der Option, einen meiner blaublütigen Gefährten zu heiraten und somit Königin von Ferelden zu werden oder jenen Gefährten dem Erzdämonen zum Fraß vorzuwerfen und stattdessen mit dem meuchelmörderischen Elfen aus Antiva durchzubrennen. Die fantastische Synchronstimme (wirklich wunderbar gesprochen, eine der besten Synchronisierungen, die ich je in einem Rollenspiel erlebt habe) von
Alistair, dem naiven, weltfremden und rechtschaffenen Gutmenschen hat mich jedoch davon abgehalten, den Elfen vorzuziehen. Den Königsscheiß wollte ich jedoch auch nicht und da Alistair auch keinen Bock auf Königquatsch hatte, leben wir am Ende quasi in wilder Ehe zusammen bis dass der Tod uns scheidet oder, was wahrscheinlicher ist, eine neue Verderbnis uns den Kopf kostet.
Das Schöne an so einer Rollenspielromanze ist übrigens, dass man vor jeder Konversation abspeichern kann und wenn sich das Ding in die falsche Richtung entwickelt, kann ein neuer Versuch gestartet werden. Keine Missverständnisse, die nicht ausgeräumt werden könnten. Keine Überraschungen, die nicht tatsächlich gewollt sind. Kein A wenn ein B gemeint ist. Kein Lug und Betrug
(außer mit dem Elfen aus Antiva, der würde alles ficken, was lange genug stillhält - so sind die eben in Antiva) und kein Ende mitten im Anfang und kein Alles oder Nichts. Und am Ende lässt sich sogar die Dramatik wohldosieren und geheult wird nur ganz kurz, im Moment der allerhöchsten Ergriffenheit, während das Volk seiner Heldin, also mir, entzückt zujubelt. Und dann gehen alle fein nach Hause und morgen versuchen wir es dann noch einmal und diesmal noch viel besser und schöner. Mehr als ein Leben, mehr als eine Option, mehr als eine Wendung und wenn alles daneben geht, dann geht es zurück auf Los und es gibt sogar die 4000 Goldstücke. Jedesmal.
30 Seconds To Mars touren übrigens Februar / März 2010 durch Deutschland. Ich wäre ja sehr interessiert.
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P. S.: Wenn ich so dermaßen erkältet bin wie gerade, habe ich seltsamerweise eine fantastische Singstimme. Vielleicht liegt dieser Eindruck aber auch nur an meinen erkälteten Ohren.
Der vorangehende, lange Text interessiert mich eigentlich überhaupt nicht. Entschuldigung!
Welche Melodien aber offenbart Deine Singstimme???
dieser Krähentyp aus Antiva, der kam mir schon suspekt vor, als er sich mir andiente, nachdem all seine armen Kumpane sich nicht ergeben wollten und dementsprechend, nun ja, ich will nicht abgemurkst wurden sagen, das würde diesem Spiel nicht ganz entsprechen. Sten fand das dementsprechend dumm, ihn trotzdem mitzunehmen.
Ich bin auch noch gar nicht fertig mit diesem Spiel, quasi erst am Anfang meines Weges durch Ferelden, würde aber jetzt schon behaupten, zum ersten Mal nach Zac Mac Kracken wieder einmal richtig viel Spaß beim Spielen eines Computerspiels zu haben (ausgenommen Diablo, aber das war irgendwann auch gähnend langweilig).
(Und nun muss ich mir auch noch Gedanken machen, ob ich eine der tollen Damen heiraten möchte? Argh.)